Ein Beispiel: Sie erfahren, dass der Bürgermeister des Ortes, an dem sie leben – ein guter Bekannter von Ihnen – von einer ausländischen Firma Schmiergelder annimmt. Aufgrund der Bestechung will er den Bau einer Fabrik genehmigen, die die Felder vieler Bauern verschmutzen wird.
Was tun Sie?
Mögliche Handlungsalternativen:
- Ich versuche, möglichst viele Beweise zu bekommen, und zeige ihn an. Das Wohl der Bauern ist mir wichtiger als der Schutz meines guten Bekannten und als meine weitere Forschung.
- Ich spreche mit einer Oppositionsgruppe und gebe das Material an sie weiter, bitte sie aber, das zu verschweigen. Dadurch kann ich Einfluss ausüben, ohne meine Forschung zu gefährden.
- Ich spreche mit dem Bürgermeister und versuche ihn dazu zu bringen, sich anders zu entscheiden. Wenn er es nicht tut, ist es nicht meine Sache, einzugreifen; ich würde das Vertrauen missbrauchen, das zwischen uns herrscht, und meine Aufgabe der Dokumentation der wirklichen Verhältnisse nicht erfüllen.
- Ich beobachte den weiteren Verlauf und beschreibe den Ablauf in meinem Buch. Indem ich dann anonymisiert beschreibe, wie die Dinge tatsächlich ablaufen, schaffe ich nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern kann auch dazu beitragen, dass sich Strukturen über den Einzelfall hinaus ändern.
