Empirisch-quantitative Sozialforschung (Einleitung)

Was ist quantitative Sozialforschung?

Das Ziel quantitativer Verfahren ist es, soziale Daten in Form von Zahlen zu erzeugen, um mit ihnen soziale Wirklichkeit zu interpretieren (Sprache und Text sind dabei enorm wichtig, allerdings bei der Konstruktion der Erhebungsinstrumente und der Datenerhebung, nicht bei der Datenanalyse). Deshalb ist die Voraussetzung für die Erhebung quantitativer Daten die Standardisierung. Das heißt, es gibt genaue Vorgaben, wie die Forscherinnen* bei der Datenerhebung und bei der Datenauswertung verfahren müssen. Nur so ist es möglich, soziale Tatbestände in Zahlen umzukodieren, die mit statistischen Methoden ausgewertet werden können.

Der Vorteil der quantifizierenden Herangehensweise liegt in der besonderen Effektivität, mit der Daten erhoben und ausgewer-
tet werden können (deshalb ist es möglich, mit einer großen Zahl von Untersuchungseinheiten zu arbeiten). Der Nachteil der Quantifizierung ist, dass Informationen verloren gehen, die sich nicht in Zahlenwerten ausdrücken lassen, zum Beispiel die Hintergründe für bestimmte Einstellungen, und dass Statistik tendenziell Erscheinungen außerhalb des Durchschnitts ausblendet. Quantitative Sozialforschung ist nicht gleichbedeutend mit Statistik, aber die Statistik ist ein wichtiger Teil quantitativer Forschungsmethoden.

Auf den folgenden Seiten haben Sie die Möglichkeit, sich exemplarisch mit statistischer Datenanalyse und Interpretation auseinanderzusetzen.