Pharmazeutische Biologie – Thema 2

„Biologicals“ am Beispiel EPO

Im zweiten Aufgabenblock geht es um die sogenannten „Biologicals“, dargestellt an EPO. In der Therapie werden „Biologicals“, Arzneistoffe, die biotechnologisch in gentechnisch veränderten Organismen hergestellt werden, immer wichtiger. Auch sie sind, da sie zu den biogenen Arzneistoffen gehören, Bestandteil der Lehre der Pharmazeutischen Biologie.

Bei vermindertem Sauerstoffgehalt des Blutes wird durch Transkriptionsfaktoren die Biosynthese von EPO in Gang gebracht. Diese findet hauptsächlich in den Nieren statt. Das erzeugte Hormon gelangt über den Blutkreislauf an seine Wirkungsorte. Erythropoetin wirkt überall dort im Körper, wo der so genannte EPO-Rezeptor auf der Oberfläche der Zellen gebildet wird.

Das sind neben anderen Geweben insbesondere die Stammzellen im Knochenmark, aus denen kontinuierlich neue Blutzellen hervorgehen. EPO bewirkt, dass aus diesen Stammzellen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) entstehen. Als Therapeutikum wird biotechnologisch hergestelltes Erythropoetin (EPO) vorwiegend bei der Behandlung der Blutarmut von Dialysepatienten, bei denen die Blutbildung infolge eines Nierenversagens gestört ist (renale Anämie) sowie nach aggressiven Chemotherapiezyklen eingesetzt. Daneben erwarb sich EPO durch zahlreiche Dopingskandale, insbesondere im Radsport, den zweifelhaften Ruf als „Radfahrerdroge“.