Religionspädagogik

Eine universitäre Disziplin mit existenzieller Relevanz

Das Lernen gehört von Geburt an zum Menschen: So lernt im Laufe seines Lebens jede:r zu atmen, sprechen oder Verkehrsregeln zu beachten. Zum notwendigen Bildungsprozess des Menschen gehört es ebenso hinzu, das eigene Leben verstehen, reflektieren und deuten zu lernen.

Gerade in unseren turbulenten Zeiten, in denen vermeintlich feste Grundsätze wanken, ist es für den Einzelnen und die Gemeinschaft unverzichtbar, existenzielle Fragen bearbeiten zu können – wie etwa: Was ist wahr und trägt im Leben? Wie gehe ich mit der Vielzahl gegensätzlicher (religiöser) Deutungen um? Was kann, darf und soll ich tun?

Der Schatz der christlichen Tradition bietet einen reichhaltigen Fundus an Glaubenserfahrungen von Menschen, die diese Fragen ausgerichtet auf Gott beantwortet haben. Sich mit diesen Erfahrungen auseinanderzusetzen und sie für das eigene Leben als Deutungsoption zu prüfen, ist der Kern religiöser Lern- und Bildungsprozesse.

Und genau um diese geht es der Religionspädagogik: Mithilfe von Erkenntnissen und Methoden unterschiedlicher Wissenschaften (u. a. Theologie; Psychologie; Pädagogik) arbeitet die Religionspädagogik forschend daran, religiöse Lern- und Bildungsprozesse – sei es im Religionsunterricht (= RU), in der Katechese oder anderenorts – zu reflektieren, analysieren und zu verbessern.

Sonnenaufgang im Wald